Ein Winter auf Mallorca – Konzertlesung – 06. Mai 22 – Kaiserslautern

 

George Sand und Frédéric Chopin

 

Die Offizierstochter Aurore Amandine Lucile Dupin, geboren 1804 in Paris, vernachlässigt von der Mutter, aufgewachsen auf dem Landgut der Großmutter in Nohant (Département Indre, Zentralfrankreich), versucht sich zunächst durchaus in einem bürgerlichen Leben einzurichten. Sie heiratet 1822, mit 18 Jahren, den illegalen Sohn eines Barons – von dem sie sich allerdings schon bald wieder trennt. Casimir erweist sich als grobschlächtig und unsensibel. Zurück bleibt eine enttäuschte Romantikerin mit zwei Kindern: Maurice und Solange.

Es folgt ein Leben ständig am Rand des Skandals, in dem ein Liebhaber auf den nächsten folgt. Schon die Vaterschaft von Tochter Solange ist unbestimmt. Doch enden auch die folgenden Beziehungen unglücklich und lassen G.S. stets unbefriedigt zurück.

Sie verarbeitet ihren Liebesfrust wie ihren Kampf gegen soziale Normen und Vorurteile ab 1830 in unendlich vielen Schriften und Büchern. Darin feiert sie zudem schwelgerisch das ländliche Leben und die Natur. Ab 1832 nennt sie sich George Sand, ein Name, der gut zu ihrem „männlichen“ Auftreten in Hosen und mit Zigarre passt und zudem die Veröffentlichung ihrer Arbeiten erleichtert.

Im Herbst 1836 sucht sie in ihrem Pariser Salon durch den befreundeten Komponisten Franz Liszt (1811-1886) die Bekanntschaft mit dem sechs Jahre jüngeren Frédéric Chopin (Sands Männerbekanntschaften sind in der Regel jünger als sie). Mit dem empfindsamen „polnischen Mozart“ führt sie neun Jahre lang eine eheähnliche Beziehung, die sie zunächst zur Ruhe kommen lässt. Allerdings lässt sich ihr lebhaftes und energisches Temperament immer schlechter mit seiner kränklichen Konstitution vereinbaren.

Im November 1838 reist George Sand mit ihren Kindern nach Mallorca, um den Rheumatismus von Maurice auszukurieren. Der Tbc-kranke Chopin folgt ihnen kurz darauf. Ihm bekommt der Aufenthalt auf der Balearen-Insel allerdings nicht. Er beschreibt seine Zelle im Kartäuserkloster Valldemossa in einem Brief als „hohen Sarg“ und zieht sich auch noch eine Lungenentzündung zu. Nach drei Monaten kehren die vier über mehrere Stationen nach Nohant zurück. Es ist Chopins erster Aufenthalt auf dem Landgut, das George Sand inzwischen von der Großmutter geerbt hat. Sechs weitere gemeinsame Sommer in Nohant folgen, in denen er viele seiner wichtigsten Klavierwerke schreiben wird.

Nach seiner Trennung von George Sand bleibt die Freundschaft zu deren Tochter Solange bestehen, was ihm die Autorin lange verübelt.

Das gefeierte „Wunderkind“ Chopin stirbt 1849 mit nur 39 Jahren, mittellos.

George Sand überlebt ihn um 27 Jahre, sie stirbt knapp 72-jährig 1876.

Text ©Region18

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18,00 Euro, ermäßigt 12,00 Euro
Tickets erhältlich in der Tourist-Information Kaiserslautern u. a.