Die Entdeckung des friedlich tanzenden und singenden Kämpfers in Wasserburg
Brasilianische Klänge, anmutige Rhythmen, gleitende Bewegungen und hohe körperliche Disziplin. Im Rahmen der Kultreihe „Lustbarkeit” konnten die Wasserburger einen Einblick in die afrobrasilianische Kampfkunst „Capoeira Angola” gewinnen, als Mestre Pé de Chumbo aus Bahia und Manuela P. Dias einen Vorgeschmack zu ihrem Workshop gaben.
„Die afrikanischen Sklaven in Brasilien nutzten die in Tanz getarnte Kampfkunst für ihren Widerstand. Capoeira Angola entstand im 18. Jahrhundert, der Gesang stammt aus dem Portugiesischen,“ sagte der Mestre und hinweisend auf die politische Situation „Ich schäme mich für mein Land, die dort herrschende Korruption, die Politik, den brennenden Regenwald.“
Mit glänzenden Augen erzählte die Wasserburgerin Manuela P. von ihrer Leidenschaft. „Als ich den Kampftanz zum ersten Mal sah, war’s Liebe auf den ersten Blick, ich wusste, das muss ich erlernen – in Brasilien – und es hat mein Leben verändert! Der gute Capoeirista muss singen, tanzen und die Instrumente der Capoeira spielen können. Das fordert die Motorik und Koordination heraus.“
Angriff, Verteidigung, Täuschung – das Zwiegespräch der Spieler ohne Worte aber in Bewegung und mit Gesang, in Zeitlupe und mit höchster Genauigkeit, begeisterte auch die Zuschauer. „Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe!“, meinte ein sichtlich berührter Mann und die jüngste Zuschauerin machte einfach spontan mit.
Wer also Lust hat den friedlichen Kämpfer in sich zu entdecken, bekommt dieses Wochenende die Gelegenheit dazu. Ein Workshop findet vom 20. bis 22. September statt. Regelmäßiges Training gibt es jeden Mittwoch von 20 bis 22 Uhr in der Kampfsportschule, Ledererzeile 31. Anmeldung unter: unamela17@yahoo.de,
Telefon: 0178/4135465
Facebook: capoeirawasserburgaminn
Text © Marie Theres Kroetz Relin, erschienen in der Wasserburger Stimme am 18.09.2019