Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern in bella Italia
„Es gibt nichts zu tun, außer zu genießen. Ich sitze hier an einer verträumten, italienischen Piazza, schlürfe genüsslich meinen Cappuccino und lasse mich vom warmen Sommerwind streicheln. Zum ersten Mal seit vielen Jahren habe ich richtig Urlaub! Meine Seele baumelt, und wie ein bunter Luftballon lässt sie sich treiben - ohne jedes Ziel, fern von jeder Verantwortung. Es ist herrlich mich wieder als Frau zu spüren!
Mein neu erwachtes Selbstbewusstsein trage ich stolz wie ein neues, leichtes Sommerkleid.
Eigentlich hatte ich Angst davor, ganz ohne euch so weit weg zu fahren. Aber erst jetzt merke ich, was mir wirklich fehlte: viel Zeit für mich. Durchatmen. Eindrücke aufsaugen. Die vielen Verpflichtungen und das ewige Organisieren hinter mir zulassen und herrlich unvernünftig zu sein. Es ist traumhaft, nur mit meinem kleinen Gepäck durch die Strassen zu ziehen, statt wie ein Esel vier Koffer zu schleppen.
Kein „Wannfahrenwirdennendlich“, keiner hat Hunger, Durst oder muss Pipi, bloß aus Langeweile, damit Mutti beschäftigt ist. Ich vermisse euch, aber ihr fehlt mir nicht.
Ich danke euch, einmal für niemanden da sein zu müssen, außer für mich selbst. Ich bin einfach nur glücklich, faul sein zu dürfen. Selbst das Postkarten schreiben ist mir fast schon zuviel. Mille grazie, meine drei Bambinis, ich denke an euch mit viel Liebe. Und jetzt gehe ich an den Strand. Ciao.“
Mammamia, Muttern in bella Italia!


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 32
 
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