Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und die Schildbürger
„Ich fasse es nicht! "Wien sieht's anders.", heißt die Kampagne für Gleichberechtigung in der österreichischen Hauptstadt. Und die frauenpolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion will nun auch bei uns unbedingt eine der letzten Männerdomänen verweiblichen: die Verkehrsschilder!“ Muttern starrt motzend auf die Bilder in der Zeitung: Noch zeigt das Baustellen-Warnschild einen arbeitenden Kerl mit der Schaufel in der Hand. Künftig soll der Mann durch eine Frau mit Rock und Pferdeschwanz ersetzt werden!

Und auf Fluchtweg-Schildern nehmen in Zukunft Frauen Reißaus! „Toll, statt dem Ampelmännchen gibt es dann ein Ampelweibi! "Ich halte das für sehr angebracht, schließlich ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich", begründet die Politikerin Canan Bayram ihr Vorhaben. Aber damit auch die Männer etwas von der weiblichen Evolution haben, sollen auf den Schildern für die Wickelplätze endlich die Herren der Schöpfung zum Zuge kommen. Nix mehr mit Mutti wickelt. Hurra, das nenne ich Gleichberechtigung! Das Ganze erinnert mich eher an einen Schildbürgerstreich. Bekannt waren die Bürger Schildas für ihre Klugheit, berühmt wurden sie aber für ihre Dummheit und Streiche. Zum Beispiel als sie ein neues Rathaus bauten, der Architekt aber die Einplanung von Fenstern vergaß... Daraufhin versuchten die Schildbürger das Sonnenlicht mit Eimern einzufangen und ins Innere zu tragen. So also entstehen die hohen Kosten bei Staatsbauten!“ schmunzelt Muttern.
Last Exit Emanzipation oder: der Notausgang der SchildbürgerInnen!


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 09 

 
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