Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
Muttern und das Komasaufen
„Mama, nur weil sich ein kranker Typ 52 Tequilas reingekippt hat, brauchst du doch das „Komasaufen“ nicht als neues Jugendhobby deklarieren! Die Medien tun gerade so, als ob wir Jungen nichts anderes zu tun hätten, als uns dauernd zu betrinken! Du trinkst doch auch gern mal ein Gläschen und manchmal auch eins mehr über den Durst!“ Muttern seufzt. „Sicher. Mich ärgert aber, dass Politiker die Freigabe von Alkohol ab 16 Jahren als richtig empfinden, eine „Olympiade der Verbote“  ablehnen und mit so einer wunderbaren Begründung daher kommen: Bier, Wein und Sekt seien „Traditions-Getränke“ und wären schließlich ein Stück deutscher Kultur! Und dieses „Kulturgut“ wird in Form von Steuerbegünstigung auch noch subventioniert. Jährlich fließen 500 Millionen Euro in die Alkoholwerbung! Die Droge wird also ganz legal gefördert. Aber wir haben 4,3 Millionen Alkohol-Abhängige in der Bundesrepublik und das Einstiegsalter für Alkohol liegt derzeit bei 13,6 Jahren! 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind regelmäßig betrunken. Mädchen um die 15 neigen zu Alkoholvergiftung, und die Jungs widmen sich häufiger der Sportart "Kampftrinken“. Das ist das traurige Fazit der „Saufen bis der Arzt kommt“- und „All you can drink“- Parties ab 5 Euro. Die Alkoholindustrie sucht immer neue Absatzmärkte und Produkte, die auch Kinder mögen: süße, flüssige und hochprozentige Lollypops!“ schimpft Muttern.Intensive „Kulturgutpflege“, frei nach Martin Luther: Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang...


© M.Th. Kroetz Relin 2007- erschien in "Die Aktuelle"   Heft 13
 
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