Alle Bilder (c) Detlev Schneider;
BILD- Wie Frauen ticken- Teil 2
Heute: Die Frau und ihr Job

Die erste Überraschung: Berufstätige Frauen haben nichts gegen Liebe im Büro. Sie sagen: „Wo soll man denn heute einen Partner kennenlernen, wenn nicht in der Firma!“ Die meisten fürchten aber den Kollegen-Klatsch und sind deshalb besonders zurückhaltend.
SIND FRAUEN TEAMFÄHIGER ALS MÄNNER?
Optimal ist ein Team, das aus lauter Männern – und aus EINER Frau besteht. Die eine fügt sich hervorragend ein, belebt das Team mit weiblichen Ideen und verbessert das Betriebsklima. Eine typische Frauen-Aussage: „Am liebsten arbeite ich als einzige Frau mit lauter Männern zusammen. Frauen untereinander, das gibt nur Stress.“

WARUM SIND FRAUEN MANCHMAL SO STUTENBISSIG?
Sie fühlen sich offenbar mehr unter Druck als Männer. Druck erzeugt jedoch Unsicherheit und Aggressivität. Die richtet sich gegen andere Frauen in der Firma, denn eines ist klar: Von zwei Frauen wird nur eine beruflich weiterkommen.

WARUM FÜHLEN SICH FRAUEN DENN SO UNTER DRUCK?
Viele klagen, dass an sie höhere Anforderungen als an Männer gestellt werden. Beispiel: Ein Mann mit Bierbauch wird akzeptiert. Bei einer Frau heißt es gleich: Die lässt sich gehen. Oder: Ein alleinerziehender Vater wird geschont. Alle nehmen Rücksicht. Bei einer alleinerziehenden Mutter mit krankem Kind zu Hause heißt es gleich: Die kann ihren Laden nicht organisieren.

VERDIENEN FRAUEN EIGENTLICH SO VIEL WIE MÄNNER?
Unterm Strich nein (laut Statistik 84 % vom Männergehalt). Das liegt aber auch daran, dass viele Frauen in ohnehin schlecht bezahlten Berufen arbeiten. In den Bereichen Marketing, Software und Callcenter sind die Gehälter schon gleich; im IT-Bereich (Internet) liegen Frauen bis 40 sogar bei 104 Prozent der Männergehälter.

SIND FRAUEN IM JOB BESSER ALS EIN MANN?
Kann gut sein. Bei vergleichbarer Ausbildung bringen Frauen vorteilhafte Eigenschaften mit: Emotionale Intelligenz, weibliche Intuition, Organisationstalent und oftmals höhere Loyalität der Firma gegenüber – weil sie (z. B. als Mutter) heilfroh sind, überhaupt wieder arbeiten zu dürfen. In Amerika gibt es sogar den Trend, Hausfrauen zu bevorzugen: Sie sind krisenerprobt, können organisieren und sind sich nicht zu schade, auch mal Kaffee zu kochen.

WIE KANN DER CHEF SIE GLÜCKLICH MACHEN?
Wer eine Frau beschäftigt, sollte ihr einen Teil des Gehalts in Streicheleinheiten auszahlen. Ein kleines Lächeln, ein Kompliment („steht Ihnen gut, die Bluse!“) reicht. Frauen, die so behandelt werden, gehen für ihre Firma durchs Feuer! Kein Klempner würde zum Gesellen sagen: „Toll, wie du heute wieder Rohre verlegt hast.“ Was aber unter Männern peinlich wirkt, ist für Frauen Seelenhonig! Nur hin und wieder mal sagen: „Frau Meier, ohne Sie würde hier gar nichts laufen.“ Das kostet nichts und bringt so viel.

WÜRDEN FRAUEN ETWAS MIT IHREM CHEF ANFANGEN?
Auch das war eine Überraschung: Fast alle befragten Frauen sagten „warum nicht!“ Nicht primär wegen der Karriere (die als angenehme Beigabe empfunden wird) – wenn, dann nur aus Liebe. Im Übrigen fanden die Buchautoren sämtliche Klischees bestätigt: Oberarzt und Krankenschwester, Professor und Studentin, sogar Oberstudienrat und Abiturientin – das kannten fast alle Frauen aus ihrem Freundinnenkreis oder sogar aus eigener Erfahrung!

SCHLUSSREGEL: Gleiche Qualifikation vorausgesetzt, haben Frauen einen unübersehbaren Vorteil. Sie können außer ihrem Fachwissen auch ihr Äußeres einsetzen – und sie tun es gern!
Eine Maklerin: „Wenn sechs Investoren am Tisch sitzen und mein Kollege schlägt die Beine übereinander, wird das dem Geschäft kaum zuträglich sein. Zu heiklen Missionen schickt der Chef deshalb lieber mich ...“



„Wie Frauen ticken“ von Hauke Brost und Marie Theres Kroetz-Relin, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9,90 Euro, ab jetzt im Buchhandel ISBN 3-89602-684-4 (jetzt im Handel)

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